Fililakirche St. Bonifatius (Wasserweg 25, 34637 Schrecksbach)
Im Jahre 1945/46 nach dem zweiten Weltkrieg kamen sehr viele Flüchtlinge ins Schwälmer Land. So auch nach Schrecksbach. Da viele der Flüchtlinge katholisch waren, war der Wunsch nach einer eigenen Kirchengemeinde sehr groß. Der damalige Pfarrer Rückert, auch er war ein Flüchtling, kam diesem Wunsch nach. Die ersten Gottesdienste wurden in dessen Wohnung, die aber viel zu klein war, abgehalten.
Die evangelische Kirchengemeinde stellte deshalb ihr Gotteshaus zur Verfügung, damit auch die katholische Kirchengemeinde ihre Gottesdienste, Trauungen, Taufen und Hochfeste in einem angemessenen Rahmen feiern konnten. Die Ökumene wurde schon damals gelebt, es war ein Herzliches miteinander.
Der Wunsch nach einer eigenen Kirche blieb aber und wurde immer stärker. Pfarrer Rückert war es dann auch, der im nahgelegen Schwarzenborn (Knüll) eine Baracke einer damaligen Lungenfachklinik erwarb. Die Baracke wurde unter sehr großer Anteilnahme der Bevölkerung abgebaut und nach Schrecksbach transportiert, wo sie dann als die heutige Kirche aufgebaut wurde. Hier war von Vorteil, dass unter den Flüchtlingen sehr viele Handwerker waren. Auch halfen alle Frauen und Kinder mit, das Gotteshaus aufzubauen. Das Grundstück wurde von der damaligen Gemeinde Schrecksbach zur Verfügung gestellt.
Die Kirche wurde am 15. Okotber 1950 dem heiligen Bonifatius geweiht.
Zur katholischen Filialkirche Schrecksbach gehören die Orte Schrecksbach, Röllshausen, Holzburg, Trockenbach und Hattendorf. In den Anfangszeiten ging man zu Fuß zum Gottesdienst, später fuhr ein großer Bus und in der heutigen Zeit kommt man mit dem eigenen Pkw.
Als erster Pfarrer war Herr Rückert tätig, diesem folgte der Herr Hock und anschließend der Herr Biedenbach, diese wohnten auch in Schrecksbach bzw. in Neukirchen.
Danach folgten Herr Pfarrer Mayer und Pfarradministrator Pater Piotr Pasko OMI; seit August 2019 betreut Pfarrer Jens Körber unsere Pfarrgemeinden.
Im Jahr 1983 erfolgte ein Anbau (Gemeinderaum, Küche und Toiletten) an die Kirche. Das alte Harmonium musste einer neuen Orgel weichen. Neue Fenster und Eingangstüren wurden eingesetzt. Eine Gasheizung wurde anstatt der Ölofenheizung eingebaut, die Dachhaut wurde erneuert, der Eingang als auch die Außenanlage wurden neu gestaltet. Eine Garage wurde auf das Kirchengrundstück gestellt.
Im Jahr 2005 wurde die alte Gasheizung gegen eine neue ausgetauscht, der Kircheninnenraum wurde neu gestrichen und die Nebenräume wurden renoviert, auch wurde eine neue moderne Küche eingebaut. Besonders stolz war die Kirchengemeinde auf ihren Organisten Oskar Meixner, der seit der ersten Stunde der Kirche bis zum April 2011, jeden Sonntag die Orgel spielte. Nach einer kurzen Krankheit ist er leider verstorben.
Alljährlich am zweiten Weihnachtsfeiertag singt der Männergesangverein Schrecksbach während der Heiligen Messe in unserer Kirche.
Die katholische Fililakirche Schrecksbach blickt zurzeit hoffnungsvoll in die Zukunft. Seit dem April 2009 ist die kirchliche Gemeinde Schrecksbach als Fililalkirche von Neukirchen vom Bistum Fulda ernannt worden.
Seit dem 1. Januar 2019 ist St. Bonifatius Filialkirche der
Katholischen Kirchengemeinde St. Josef Schwalmstadt-Neukirchen im
Pastoralverbund Maria Hilf Schwalmstadt .
(Text erstellt von Eduard Duschek)
Unsere Seelsorger seit Bestehen:
1945 - 1958 Pfarrer Leopold Rückert
1958 - 1979 Pfarrer Franz Hock
1979 - 1992 Pfarrer Ewald Biedenbach
1992 - 2005 Pfarrer Robert Mayer
2005 - 2019 Pfarrer Pater Piotr Pasko OMI
2019 - Pfarrer Jens Körber
Zum 1. Januar 2022 wurde die
Kirche geschlossen.
Der Profanierungsgottesdienst war am Pfingstsonntag, 5.6.22 um 18 Uhr.